Ein Job ist jedem Absolventen sicher, Niemiecki

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HANDELSBLATT: HB - ZKARRIERE - 5 - 121 - 25.06.04 < 5 > - FARBE: Black - Sendetermin: 24.06.04 09:08
Freitag/Samstag/Sonntag, 25./26./27. 2004
ÖKONOMIE & BILDUNG
A
– Seite 5
Studieren in Rom und Mailand: Die Universitäten Bocconi und Tor Vergata gehören zu den Spitzeninstituten des Landes.
Summer School
zum Arbeitsmarkt
am Comer See
In der idyllisch oberhalb von
Menaggio am Comer See gele-
gen Villa Vigoni findet in der Wo-
che vom 27. September bis
zum 2. Oktober eine „Summer
School Wirtschaft und Manage-
ment“ statt. Organisiert wird
das fünftägige Seminar von
dem deutsch-italienischen Zen-
trum Villa Vigoni. Präsentiert
wird das Thema „Arbeitsmarkt.
Eine europäische Perspektive“
von den Seminarleitern Vale-
riano Balloni (Ancona) und Wer-
ner Meißner (Frankfurt/Main).
In Vorträgen und Workshops
geht es unter anderem um Ma-
nagement der Human Ressour-
ces in deutschen und italieni-
schen Unternehmen und um in-
stitutionelle Reformen des Ar-
beitsmarktes in beiden Län-
dern. Weitere Infos beim Sekre-
tariat der Villa Vigoni, Tel.
0039/0344/361210 oder un-
ter www.villavigoni.it. Die Villa
Vigoni organisiert auch das Se-
minar „Fit für Italien“ für deut-
sche Manager und andere Be-
rufstätige, die in Italien leben
und arbeiten wollen
Ein Job ist jedem Absolventen sicher
Ökonomische Bildung in Italien: Die private Mailänder Wirtschaftsuni Bocconi ist die beste des Landes
NACHGEFRAGT:
CARLO SECCHI
nisch Bocconi. Und Bocconi
nennt sich auch die berühmte
Wirtschaftsuniversität in Mailand.
Selbst wenn die Parallele rein zufäl-
lig ist – Gründer der Hochschule
war der Handelsmagnat Ferdinando
Bocconi – trägt sie ihren Namen zu
Recht: Keine andere italienische
Universität bildet mehr Filetstücke
für Unternehmen und Politik aus als
jene 1902 gegründete Institution.
Die Liste der Ehemaligen enthält
denn auch die crème de la crème
der italienischen Manager- und Un-
ternehmerelite: Egal ob Telecom-
und Pirelli-Boss Marco Tronchetti
Provera, Unicredito-Chef und Star-
banker Alessandro Profumo oder
der steinreiche Gründer des Inter-
netdienstleisters Tiscali, Renato
Soru – alle haben ein Bocconi-Exa-
men in der Tasche. EU-Wettbe-
werbskommissar Mario Monti ist
der Institution seit seiner Studien-
zeit in den 60er Jahren besonders
verbunden: Er bekleidet seit langem
das Amt des Präsidenten der priva-
ten Universität.
Es ist somit eine logische Folge,
dass für jene Ausländer, die lieber
im Land der Schöngeister und
Künstler Wirtschaft und Manage-
ment studieren möchten, alle Wege
zur Bocconi führen. Marc Carolus
aus Frankfurt, seit dem letzten
Herbst imenglischsprachigen Studi-
engang „International Economics
and Management“ eingeschrieben,
bringt es auf den Punkt: „Wenn Ita-
lien, dann Bocconi.“ Der smarte Stu-
dent wollte etwas „Ausgefallenes“
machen, das ihm gegenüber einem
Studium in Deutschland oder auch
England einen „Mehrwert“ bietet.
„Erstens schneidet die Bocconi in
den Rankings gut ab. Sie ist also ein
Markenname mit hohem Ansehen.
Zweitens sind die Inhalte kompati-
bel zumdeutschen System. Und drit-
tens ist mein Studiengang sehr inter-
national. Ichwollte immermit Kom-
militonen aus ganz Europa zusam-
men sein.“
Carolus ist indes noch eine Aus-
nahme. Das Interesse von Auslän-
dern an einemwirtschaftlichen Stu-
dium in Italien hält sich bislang in
Grenzen. Im laufenden akademi-
schen Jahr sind selbst an der Boc-
coni gerade einmal 612 der 12 300
Eingeschriebenen Nicht-Italiener.
„Sicherlich muss unser Recruite-
ment im Ausland noch besser wer-
den“, sagt Professor Carlo Secchi,
Rektor derHochschule. „Mittelfris-
tig streben wir in den Grundstudi-
engängen aber einen Ausländeran-
teil von 15 bis 20 Prozent an. In den
weiterführenden Kursen, wie dem
MBA, erreichen wir heute bereits
über 30 Prozent.“
Im länderübergreifenden Ver-
gleich liegen laut Secchi die Stärken
der Bocconi in all jenen Bereichen,
indenen auch die italienischeVolks-
wirtschaft außergewöhnliche Leis-
tungen vollbringt: Mode- und De-
signmanagement, Führung kleiner
und mittlerer Unternehmen, Event-
Organisation. In diesen, oft als
post-graduate von der Sparte
SDA-Bocconi (Schule für Unterneh-
mensführung) angebotenen Kur-
sen, herrscht bereits heute ein völlig
internationales Klima.
An der Bocconi wird viel ver-
langt. Zum Beispiel müssen sich die
Studenten die gesamte Wirtschafts-
mathematik, für die man an einer
deutschen Universität in der Regel
zwei Semester kalkuliert, in der
Hälfte der Zeit büffeln.
Wie bei allen großen Eliteschu-
len kostet das Studium natürlich
Geld. Das ist bei einem zahlenmäßi-
gen Verhältnis von Professoren zu
Studenten von 1:12 auch gar nicht an-
ders darstellbar. In staatlichen Unis
liegt diese Relation bei 1:50. Bei der
Bocconi richten sich die Gebühren
aber zumindest bei den dreijährigen
Bachelor-Kursennach demEinkom-
men. Pro Jahr werden zwischen
3 800 Euro und 8 500 Euro fällig. Für
die Masterkurse muss der Student
knapp 9 300 Euro im Jahr berappen.
„Damit sind wir sicherlich die teu-
erste Hochschule Italiens“, gibt
Secchi zu, „wir bieten aber auch ein
Delta an Qualität, das sich später in
deutlich besseren Berufschancen
und höheren Einkommenwiderspie-
gelt.“ Hausinterne Statistiken spre-
chen davon, dass 99 Prozent der Ab-
solventen sofort eine angemessene
Stelle finden.
Carlo Secchi ist Rektor der
privaten Wirtschaftsuniversität
Bocconi in Mailand.
„Es fehlt eine
wirtschaftliche
Kultur“
Spitzen-Ranking für die staatliche
Universität „Tor Vergata“ im Süden Roms
kri
REGINA KRIEGER,
ROM
HANDELSBLATT, 25.6.2004
Gegen die Bocconi anzukommen,
ist schwer, aber wir versuchen es.“
Gustavo Piga ist Dozent für Wirt-
schaftswissenschaften an der römi-
schen Universität Tor Vergata. An
der kleinsten und modernsten der
vier Universitäten in der italieni-
schen Hauptstadt sind rund 3500
Studenten in der Wirtschaftsfakul-
tät eingeschrieben. ImSüdenRoms,
weit außerhalb, liegt die Cam-
pus-Uni, die gerade mit ihrer Ãœber-
schaubarkeit kokettiert.
Jeder Italiener nennt Siena und
Pisa, wenn er nach einer guten
Ökonomie-Ausbildung an einer
staatlichen Hochschule gefragt
wird. An Tor Vergata, die vor zwölf
Jahren gegründet wurde, dachte bis
vor kurzemniemand.
Doch seit die Wirtschafts-Fakul-
tät in Rom im vergangenen Jahr
vom Marktforschungsinstitut Cen-
sis imAuftrag der Tageszeitung „La
Repubblica“ auf Platz 1 der Hitliste
der besten Wirtschafts-Studienbe-
dingungen in Italien gewählt
wurde, hat ein wahrer Run einge-
setzt.
„Das Geheimnis des Erfolgs liegt
darin, dass die Fakultät auf intelli-
gente Art gemanagt wird“, sagt
Piga, und nennt Kriterien, die an-
derswo Standard sind: „Technisch
perfekt ausgestatteteHörsäle, Vorle-
sungen und Sprechstunden, die
auch regelmäßig stattfinden, ein
Tutor-System, das dem der Bocconi
in nichts nachsteht, und ein interna-
tionales Netzwerk.“
PieroTani, lange JahreDekan der
Wirtschaftsfakultät der Universität
Florenz, bestätigt den guten Ruf
von Tor Vergata. „Es ist in Italien
nicht selbstverständlich, dass sich
die Dozenten intensiv um die Stu-
denten kümmern, schon gar nicht
an den staatlichen Hochschulen.“
Engen Kontakt zu Unternehmen
und zur Arbeitswelt hat Dekan
Luigi Paganetto seit Gründung der
Fakultät aufgebaut. „Unsere Dozen-
ten helfen den Studenten auch nach
dem Examen noch“, sagt der Mana-
gertyp. Die Lehrenden der Tor Ver-
gata arbeiten als Regierungsberater,
bei der Uno, beim Währungsfonds
oder bei derWeltbank. Wie Piga ha-
ben sie auch in den USA studiert.
„Die staatliche Uni kann ihren Do-
zenten keine Spitzengehälter wie
die Bocconi zahlen, wo freie Ver-
träge ausgehandelt werden“, sagt
der Dekan. „Um die Spitzenleute in
Tor Vergata zu halten, bietenwir ih-
nen anderes an, zum Beispiel Raum
für Forschung, kreative Arbeit mit
den besten Studenten und vor allem
Visibilität.“
Schwerpunkt der Ausbildung
sind post-graduate-Studiengänge.
Intensiv gearbeitet, so Piga, werde
an der Internationalisierung der Fa-
kultät. Die Homepage ist bereits auf
Englisch übersetzt. Ab Herbst wird
ein „Master in European Studies“
mit 40 Studienplätzen und ein „Mas-
ter in European Economy and Inter-
national Finance“ eingerichtet.
InDeutschlandwird das Thema
der mangelnden ökonomischen
Bildung in den weiterführenden
Schulen heiß diskutiert. Wie so-
lide sind die wirtschaftlichen
Kenntnisse der italienischen
Abiturienten?
In der Regel haben sie davon
keine Ahnung. Die Schüler der
technischen Zweige lernen
Dinge, die nichts mit Wirtschaft
zu tun haben. Ähnlich schwach
sieht es bei den Absolventen der
humanistischen Gymnasien aus.
Hoffnung gibt mir allerdings die
Einführung vonWirtschaftsgym-
nasien durch die jüngst verab-
schiedeten Bildungsreform. Die
Effekte werden wir aber erst in
den kommenden Jahren einschät-
zen können.
Was ist die Folge für die Unis,
dass die Ökonomie in den Schu-
len bislang so sträflich vernach-
lässigt worden ist?
Da die Schüler – wenn überhaupt
– nur eine oberflächliche Idee
von derWirtschaft haben, schrei-
ben sie sich für die entsprechen-
den Fächer an den Universitäten
nur auf Basis ihrer Intuition und
nicht aufgrund einer echtenÃœber-
zeugung ein. Da fehlt oft die Ori-
entierung, die unerlässlich ist für
eine rationale Studienwahl. Irrtü-
mer sind also programmiert.
Und welche Effekte für die Ge-
sellschaft sehen sie?
Unsere Mitbürger sind, außer je-
nen, die Wirtschaft studiert ha-
ben, ökonomische Ignoranten.
Das ist in Zeiten, in denen jeder
einzelne immer stärker wirt-
schaftliche Entscheidungen mit
extremer Relevanz für sein eige-
nes Leben fällen muss, gravie-
rend. Warumhaben wohl so viele
Italiener für ihre Altersvorsorge
Argentinien-Anleihen oder
Parmalat-Bonds gekauft?Weil sie
nicht wussten, dass hohe Zinsen
immer mit einem hohen Risiko
verbunden sind.
Es fehlt also eine wirtschaftli-
che Kultur?
In der Tat. Wenn Sie die öffentli-
che Diskussion über wirtschafts-
oder sozialpolitische Themen in
Italien verfolgen, wird dies deut-
lich. Da wird bei Streiks applau-
diert, obwohl sie volkswirtschaft-
lich einen großen Schaden anrich-
ten. Da ist es unmöglich, die Not-
wendigkeit von Strukturrefor-
men rational zu vermitteln, vor al-
lembeimRentensystem. Die Bür-
ger haben einfach die ökonomi-
sche Grundwahrheit nicht ver-
standen, dass man nur verteilen
kann, was zuvor verdient worden
ist.
Textwettbewerb für die
Unternehmer von morgen
Bis Ende Juli läuft noch der Text-
wettbewerb „Ich unternehme
was“ für Schüler und Studen-
ten. Gesucht sind Kurzgeschich-
ten über die Ideen für morgen.
Die besten Essays werden ver-
öffentlicht. Schirmherrin ist
Bundesbildungsministerin Edel-
gard Bulmahn. Daneben wird
der Wettbewerb von Ernst &
Young, IDS Scheer und dem
Handelsblatt unterstützt. Die
Ausschreibungsmodalitäten
stehen unter www.entrepre–
neur-von-morgen.de.
HB
Weitere wichtige Informatio-
nen zum Thema finden Sie im
Internet unter diesen Adressen:
www.handelsblatt.com/schule
www.http.uni-bocconi.it
www.economia.uniroma2.it/
nuovo/home.asp
www.economia.uniroma2.it/
MEFI
SERIE: ÖKONOMIE KOMPAKT (FOLGE 9)
Ökonomie kompakt
Liebe Leserinnen und Leser,
an dieser Stelle finden Sie an
jedem Freitag eine Folge der
Serie „Ökonomie kompakt“.
Wir haben renommierte
Professoren gebeten, wichtige
Begriffe aus der Wirtschaft für
uns zu erklären.
Heute schreibt Professor Hans
Kaminski von der Universität
Oldenburg über „Opportunitäts-
kosten“.
Die richtigen Entscheidungen treffen
Professor Hans Kaminski von der Universität Oldenburg über die Bedeutung der „Opportunitätskosten“
ter des Wirtschaftens er-
fahren will, sollte sich mit
dem Begriff der Opportunitätskos-
ten auseinandersetzen. Eine Vorü-
berlegung soll uns helfen: Ökono-
men als Berufsgattung machen nur
dann Sinn, wenn es Knappheit gibt.
Ihre Aufgabe ist es, Knappheit,
wo immer sie auftritt, zu reduzie-
ren. Sie müssen insgeheim hoffen,
dass Knappheit nie aufhören möge,
weil damit ihr Berufsstand ohne
Existenzberechtigung wäre und
letztlich damit auch ökonomische
Bildung überflüssig sein würde. Ein
Graus, so könnte ein Schelm sagen.
Aber mit der generellen Knapp-
heit der Güter besteht die Notwen-
digkeit, dass gewirtschaftet werden
muss. Wirtschaften heißt Entschei-
dungen über den Einsatz knapper
Produktionsfaktoren treffen. Diese
Entscheidungen erzeugen Kosten,
besser Opportunitätskosten. Sie
sind die Kosten der zweitbestenVer-
wendung. Die Kosten eines Gutes
bestehen in dem, was man dafür an
anderen Gütern aufgibt. Oder an-
ders ausgedrückt: Opportunitätskos-
ten sind die Kosten, die durch den
Verzicht auf die beste Alternative
entstehen. Ein kleines Denkmodell
hilft uns, dies besser zu verstehen:
Wir nehmen an, dass die Produk-
tionsfaktoren eines Landes für die
Erstellung von nur zwei Gütern ein-
gesetzt werden, entweder für das
Konsumgut Butter (100 000 Ton-
nen) oder für das Investitionsgut
Webmaschine (1 000 Stück). Wer-
den zum Beispiel nur 80 000 Ton-
nen Butter, produziert, kann man
ausrechnen, wieviele Webmaschi-
nen sich dann noch herstellen las-
sen.
Und wer ein Brett im Kamin ver-
heizt, kann dieses Brett nicht mehr
für den Bau eines Bücherregals ver-
wenden.
Da diemenschlichen Bedürfnisse
offensichtlich unbegrenzt und die
Ressourcen begrenzt sind, werden
ständig Auswahlentscheidungen er-
forderlich. Das bedeutet, dass alle
wirtschaftlichen Güter Opportuni-
tätskosten haben. Auch die Zeit ist
ein hochwertiges ökonomisches
Gut, mit dem häufig unökonomisch
umgegangen wird. Die zwei Stun-
den im Kino oder in der Eckkneipe
könnennicht für das Lesen eines Bu-
ches verwendet werden.
Bekannt ist, wie in den früheren
zentralverwaltungswirtschaftlichen
SystemenZeit buchstäblich verwüs-
tet wurde. Konsumenten verbrach-
ten, auf die Lebenszeit berechnet,
mehrere Jahre in Schlangen, umden
Bedarf an Gütern des alltäglichen
Bedarfs zu decken.
Ãœberall entstehen beim Einsatz
vonKapital, Rohstoffen undZeit Op-
portunitätskosten. Einige Beispiele
mögen uns für dasDenken inOppor-
tunitätskosten sensibilisieren.
Ein Tummelplatz für ein fehlen-
des Denken in Opportunitätskosten
ist die Wirtschaftspolitik. Nehmen
wir beispielsweise die Kosten, die
immer wieder für den Straßenver-
kehr hochgerechnet werden und
gleichzeitig suggeriert wird, dass
die berechneten X Milliarden Euro
für alternative Verwendungen frei
verfügbar sein würden. Die Kosten
einer mangelnden Mobilität, die
Kosten für Arbeitnehmer in eisen-
bahnfreien Regionen, die Zeitkos-
ten für lange Anfahrtswege mit öf-
fentlichen Nahverkehrsmitteln wer-
den nicht in Rechnung gestellt, weil
die Ideologie den Blick für Opportu-
nitätskosten trübt. Und worin – so
lässt sich fragen –würden die gesell-
schaftlichen Opportunitätskosten
bestehen, wenn alle Menschen nur
Fahrrad fahren und der Ausstoß an
Kohlendioxid sich so zweifelsfrei
senken ließe?
150 Euro für einen Kindergarten-
platz bezahlenmüssen?
Wechseln wir die Perspektive: In
der Kostenrechnung eines Unter-
nehmens wird zum Beispiel mit kal-
kulatorischen Zinsen, Unternehmer-
lohn undMieten operiert. Wie hoch
sind die Erträge, wenn das vorhan-
dene Kapital verzinst, die Räume an
ein anderes Unternehmen vermie-
tet oder die eigene Arbeitskraft an
andere Unternehmen verkauft wor-
den wäre? Wie hoch sind also die
Opportunitätskosten für den Nut-
zenentgang durch andere Verwen-
dungen von Kapital, Arbeitskraft
und sonstigen Ressourcen?
Und noch ein Perspektivenwech-
sel: Die Privaten Haushalte freuen
sich über ein steigendes Güterange-
bot, weil sie damit mehr Auswahl-
möglichkeiten erhalten. Das stei-
gende Güterangebot mit einer be-
schleunigten und steigenden Güter-
menge der Privaten Haushalte steht
auch inKonkurrenz zu der zur Verfü-
gung stehendenKonsumzeit und er-
zeugt zunächst nichts anderes als
steigende Opportunitätskosten.
Fazit: Die Auseinandersetzung
mit den jeweiligen Opportunitäts-
kosten von Entscheidungen, ob aus
der Sicht der Konsumenten, der Un-
ternehmen, der politischen Akteure
ist unabdingbar, wenn es nicht im-
mer zu Fehlentscheidungen kom-
men soll.
Themen:
Die Zeit ist
ein hochwertiges
ökonomisches Gut,
mit dem häufig
unökonomisch
umgegangen wird.
Staatsverschuldung
Preis
Freihandel
Zahlungsbilanz
Auch für die
Unternehmen
sind die
Opportunitätskosten
eine wichtige
Kalkulationsgröße.
Wechselkurs
Wettbewerb
Bruttoinlandsprodukt
Wirtschaftsordnung
Opportunitätskosten
Eigentumsverfassung
Wer sich für denKauf einer CD in
Höhe von 15 Euro entscheidet, kann
dieses Geld nicht mehr für den Be-
such eines neuen Musikfilmes ver-
wenden, der ebenfalls 15 Euro kos-
tet. Die vorhandenen Finanzmittel
reichen eben nicht für beides aus,
das heißt der entgangene Kinobe-
such entspricht den Opportunitäts-
kosten für den Erwerb einer CD.
Literaturhinweise:
Worin bestehen des Weiteren die
Opportunitätskosten eines gebüh-
renfreien Studiums für Abiturien-
ten aus der Sicht eines Steuerzahlen-
den oder der Eltern, die monatlich
N. G. Mankiw:
Gründzüge der Volkswirtschaftslehre,
2. Aufl., Stuttgart: Schäffer-Poeschel,
2000
Die Fragen stellte Marcello Berni
HB: HB - ZKARRIERE - 5 - 121 - 25.06.04 < 5 >
FARBE: Black - Sendetermin: 24.06.04 09:08
MARCELLO BERNI,
MAILAND
HANDELSBLATT, 25.6.2004
L
eckerbissen heißen auf Italie-
HANS KAMINSKI,
OLDENBURG
HANDELSBLATT, 25.6.2004
W
er etwas über den Charak-
HANDELSBLATT: HB - ZKARRIERE - 5 - 121 - 25.06.04 < 5 > - FARBE: HKS8 - Sendetermin: 24.06.04 09:08
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Ökonomie kompakt
Liebe Leserinnen und Leser,
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jedem Freitag eine Folge der
Serie „Ökonomie kompakt“.
Wir haben renommierte
Professoren gebeten, wichtige
Begriffe aus der Wirtschaft für
uns zu erklären.
Heute schreibt Professor Hans
Kaminski von der Universität
Oldenburg über „Opportunitäts-
kosten“.
Staatsverschuldung
Preis
Freihandel
Zahlungsbilanz
Wechselkurs
Wettbewerb
Bruttoinlandsprodukt
Wirtschaftsordnung
Opportunitätskosten
Eigentumsverfassung
Literaturhinweise:
N. G. Mankiw:
Gründzüge der Volkswirtschaftslehre,
2. Aufl., Stuttgart: Schäffer-Poeschel,
2000
HB: HB - ZKARRIERE - 5 - 121 - 25.06.04 < 5 >
FARBE: HKS8 - Sendetermin: 24.06.04 09:08
 HANDELSBLATT: HB - ZKARRIERE - 5 - 121 - 25.06.04 < 5 > - FARBE: CHAMPAGNER - Sendetermin: 24.06.04 09:08
Ökonomie kompakt
Liebe Leserinnen und Leser,
an dieser Stelle finden Sie an
jedem Freitag eine Folge der
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Wir haben renommierte
Professoren gebeten, wichtige
Begriffe aus der Wirtschaft für
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Heute schreibt Professor Hans
Kaminski von der Universität
Oldenburg über „Opportunitäts-
kosten“.
Staatsverschuldung
Preis
Freihandel
Zahlungsbilanz
Wechselkurs
Wettbewerb
Bruttoinlandsprodukt
Wirtschaftsordnung
Opportunitätskosten
Eigentumsverfassung
Literaturhinweise:
N. G. Mankiw:
Gründzüge der Volkswirtschaftslehre,
2. Aufl., Stuttgart: Schäffer-Poeschel,
2000
HB: HB - ZKARRIERE - 5 - 121 - 25.06.04 < 5 >
FARBE: CHAMPAGNER - Sendetermin: 24.06.04 09:08
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